Das Frühstück

 

 

Eines schönen Spätsommermorgens verließ ich frisch ausgeschlafen meine öde Wohnung, mir beim Bäcker lecker Brötchen für's Frühstück zu kaufen, als plötzlich eine Riesenerbse vom Himmel fiel und mich platt machte. Nun, gänzlich flachgemacht auf dem süßlich nach Teer duftenden Boden darnieder liegend, schaffte ich es mit größter Mühe, mein fiktives Mobiltelefon aus der Hosentasche zu pfriemeln und meine Freundin anzurufen. Diese wollte mir zunächst wohl nicht so recht glauben, was ich zu berichten wusste, zeigte sich jedoch bald Willens, ihrem Lover aus der misslichen Lage zu helfen. Sie eilte  mir auch gleich zu Hilfe, ausgestattet mit einer leeren Teedose und Blasebalg. Mit der Teedose haute sie mir zur Strafe für mein dämliches, obwohl ohne eigenes Verschulden eingetretenes Missgeschick erst auf die linke Backe und dann auf den Hinterkopf, worauf ich selbstverständlich auch die rechte Backe hinhielt sowie die Stirn feil bot. Auf einen Stirnschlag verzichtete sie in ihrem morgendlichen Großmut, schließlich hatte auch sie Hunger und deshalb keine Zeit zu verlieren.

Geschwind zückte sie den Blasebalg und steckte mir das Ende des Aufblasschlauches in den Bauchnabel, wobei sie sich gewissenhaft vergewisserte, dass er richtig saß und fest angebracht war. Derart präpariert musste sie mich erstmal liegen lassen, denn zwischenzeitlich war der Nachbar von schräg gegenüber ebenfalls wach geworden, stand nun auf der Straße und schwätzte - noch wesentlich dümmer als wir es von ihm gewohnt waren - andere Leute zu. Dies störte das mit sehr sensiblem Gemüt ausgestattete Weib meiner Wahl ungemein, weshalb sie ohne Umschweife die Pistole aus dem Halfter zog, welches sie am Morgen wie immer als einziges Kleidungsstück um ihre vorzüglich geformten Lenden trug, trat aus der Hofeinfahrt heraus, ihr Gegenüber mit kompromissloser Direktheit anzusprechen: "He!!" Dabei hielt sie die Knarre genau auf seine herzlose linke Brusthälfte gerichtet. Verdutzt sah der überrumpelte Nachbar sie an und erwiderte: "Hä?" Völlig cool verlagerte meine Fast-Angetraute ihre Zielrichtung um etwa 20 cm nach halblinksoben - und drückte ab. 

Sekunden später, mit einem blitzsauberen Neunmillimeterloch zwischen den dämlichen Augen, zeigte er seiner Umwelt das bisher sympathischste Grinsen, das ich je an ihm habe ausmachen können, brachte noch ein überraschtes "Örgs" hervor, brach zusammen und starb in grenzenloser Dummheit.

Sie jedoch blies ungerührt und total lässig den Rauch vom Lauf, steckte den Colt weg und bewegte so gemächlich wie aufreizend ihren ausgesprochen hübschen Hintern mit tänzelnden Hüftbewegungen zurück zu mir, trat so lange auf dem Blasebalg herum, bis ich wieder komplett hergerichtet und prall gefüllt vor ihr stand. "Danke, pretty Bäby" grinste ich ihr zu, wischte meine Hose glatt und kniff die Lady loyal in eines ihrer vier Bäckchen. Dann endlich konnte ich wieder meiner ursprünglichen Intension des Brötchenkaufens nachkommen.

Ohne weitere ganz gewöhnliche Zwischenfälle kam ich wenige Minuten später vom geglückten Einkauf zurück und frühstückte ausgiebig. Danach verschlang meine viel bewunderte Amazone den nunmehr frisch gestärkten sowie namenlosen Ich-Erzähler mit einem herzhaften Haps.

(August 2009)

 

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