Entdeckungen. Duos und Trios für Violine, Violoncello und Fortepiano
3.07.22 Freiburg, Melanchthonkirche

 

Eigentlich wäre ich besagtes Wochenende gar nicht da gewesen – aber da lamentieren meist nix nutzt und ich eben halt doch da war, nahm ich um die Ecke die nächsten Entdeckungen mit. Außerdem ist es in Kirchen meist angenehm kühl…

Die im Rahmen der Duos und Trios für Violine, Violoncello und Fortepiano – gepflückt aus dem großen Beet der Alten Musik – agierenden Daniela Helm (Violine), Ute Petersilge (Violoncello) und Enno Kastens (Fortepiano) sind oder waren, soweit ich das überblicke, Mitglieder des Freiburger Barockorchesters, welches meines Wissens in der entsprechenden Fachwelt einen recht guten Ruf hat. Wie in der Vorrede Herrn Kastens, der sämtliche Ansagen übernahm, haben die drei zwar schon in verschiedenen Besetzungen zusammen gespielt, jedoch noch nie gemeinsam in dieser Trio-Konstellation.

Das einstündige Konzert zuzüglich eines kurzen Encores lud ein, die Seele einfach mal baumeln zu lassen. Für mich waren die gespielten Stücke von eher unaufgeregter Dynamik, so dass es auch mal einen kleinen Hänger für mich gab. Lediglich in einem der Stücke, ich weiß nicht mehr, welches, war eine sehr interessante Wendung in ruhige Gefilde zu vernehmen, fast ein Bruch, während ich die anderen durchweg als eher typisch der Wiener Klassik zuordnen würde, soweit ich das zu identifizieren vermag. Dabei waren bewusst Werke von eher unbekannten, teils fast vergessenen Komponisten und deren zum Teil erst kürzlich neu verlegten Stücken ausgewählt, wie Kastens kundtat.

Leider hatte Geigerin Helm immer mal wieder Saitenprobleme, nahm dies aber offenbar mit Humor während ihres hingebungsvollen Spiels und nutzte die Zeit des Bach’schen Duos ohne Violine, um neu aufzuziehen.

So war es mal wieder eine Bereicherung, sich in die kleine Kirche zu begeben und etwas Kammermusik zu hören – und nicht zuletzt auch den Sonntagabend danach bei Kebab und Eis in angenehmer Sommerluft ausklingen zu lassen…


Laut Programm wurden folgende Stücke präsentiert:

 

Johann Scbobert (um 1735-1767)
Trio F-Dur op. 16 Nr. 4 (1767)
Andante – Andante Polonoise – Menuetto – Presto

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Andante f-moll aus der Violinsonate KV 13 (1764)

Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795)
Sonate A-Dur für Violoncello und Clavier (1789)
Allegro – Larghetto – Rondo. Allegretto

Joseph Woelfl (1773-1812)
Grand Trio E-Dur op. 23 Nr. 2 (1802)
Largo–Allegro Molto – Andante con moto – Menuetto Presto – Finale. Prestissimo


9.07.22

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