Jeffrey Lewis & The Rain                         6.09.13 Freiburg, Swamp

 

Ist das lange her, dass ich hier war, denke ich, als ich die altbekannte Lokalität betrete. Es ist noch früh, also noch ausreichend Zeit bei sommerlichen Temperaturen und lecker Saftschorle mit der charming Begleitung gegenseitig die aktuellen Lebensumstände auszurollen.

Um halb zehn ist damit abrupt Schluss. Das Konzert beginnt, wir quetschen uns in die mittlerweile ziemlich gut gefüllte Kneipe und lauschen dem, was da kommt. Eine andere Bänd hat Herr Lewis diesmal dabei, eine Schlagzeugerin sowie eine Bassistin - zusammen: The Rain -, die beide gerne auch Back-Ups übernehmen und mit der männlichen Stimme call & response singen. Eine halbe Stunde lang spielt sich das Trio ein, ruhigere Erzählstücke stehen neben Quietschgitarren, ironische Untertöne mischen sich mit naiven Klängen in den Stimmen. Der erste Höhepunkt kommt, als der Barde sich auf einen Stuhl stellt, um eines seiner "Movies", wie er die bunten Cartoons nennt, zu präsentieren. Bass und Drums sorgen für tighte Untermalung, Lewis erzählt die bewegte Geschichte des Comic-Zeichners Alan Moore, der in Sachen Cartoons gerne gängige Themen und Muster verlässt und für Lewis ein großes Vorbild ist, wie dieser gerne berichtet.

Von nun an nimmt auch das Set an Fahrt auf. Folgt dem Movie doch gleich mein Lieblingssong "The East River" vom kürzlich auf Vinyl wiederveröffentlichten 'The Last Time I Took Acid I Went Insane'. Schön ruhig und leise akustisch vorgetragen wird dieses Stück, bevor es dann auch hin und wieder etwas krachen darf. Sonic Youth lassen grüßen, ein Harp-Spieler erklimmt als Gast die Bühne, Keyboards werden eingesetzt - das Set steigert sich nach und nach. "How Can It Be" fehlt ebensowenig wie ein Thurston Moore-Cover. Der zweite Cartoon befasst sich, ganz dem Vorbild geschuldet, mit sexuellen Eskapaden von Piraten und Papageien; very amusing...

Nach knapp anderthalb Stunden darf sich Lewis und die Bänd kurz feiern lassen, bevor sie sich in den Zugaben für eine weitere viertel Stunde noch einmal richtig ins Zeug legen. Gerne hätte ich den Abend noch mit einem Hopfen-und-Malz-Getränk ausklingen lassen, doch dem Broterwerb geschuldet zieht mich ein Anflug von Vernunft alsbald in die heimischen Kissen...

Nichtsdestotrotz - mal wieder ein hübsches kleines Konzert im guten alten Swamp...

9.09.13

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