Alabama Kids    Drowsy Driver
(Re-Release, VÖ: 21.10.16 / Stickman Records [Original: 1993])

 


Ja - ich gebs ja gerne sofort zu: Der mich definitiv darnieder schmetternde Song-Hammer namens "Black W'abbit" ist mir ursprünglich bekannt von der 'Blissard-4-CD-Box', die Motorpsycho vor fünf Jahren mit jeder Menge bis dahin unveröffentlichtem Klangstoff der Welt zugänglich machten. Dort, auf 'Disc 2: Blissard vol. 2: When the World Sleeps (The KiT-Sessions, 1994)', hörte ich das Stück erstmals - und war hin und weg. Der Song schickte sich an, mich von Beginn - mit Verlaub: wie Sau zu kicken. Ich realisierte zwar in den Liner-Notes, dass das kein originäres Stück aus motorpsychedelischen Federn ist, sondern eine Coverversion bzw. Interpretation.

Jahre später las ich auf einer einschlägigen Website von der Wiederveröffentlichung einer Platte namens Drowsy Driver, von einer Bänd namens Alabama Kids. Dazu gab's noch ein ausführliches Statement von einem gewissen Bent Sæther, der sich seinerseits recht angetan von dem Album zeigte:
"The Alabama Kids were my new favourite band back in 1993. [...] They had classic songs seemingly minted from the same place Neil Young and J Mascis got theirs, they had three lead guitars - [...] and they somehow always managed to catch your cerebral cortex in their sonic crossfire, making you feel both sad and elated at the same time." (B.S.)
Lob aus berufenem Munde also, ich hatte zudem Lust auf Unbekanntes, die Platte war in schick rotes Vinyl gestylt - und ich war interessiert am Original der mir bekannten und verehrten Interpretation. Gute Gründe, das Ding anzuschaffen.

Ich wurde in keinster Weise enttäuscht!! Die Musik gefiel mir auf Anhieb. Im Sound stecken so Überschneidungen drin, etwa von Motorpsycho's 'Blissard' mit Nirvana's 'Unplugged in New York' - nur mit Plugged -; dazu lässt sich noch eine klangliche Prise der frühen Smashing Pumpkins heraushören. Es kann also gut und gerne bezeichnet werden als Verschmelzung aus gängigem Indie-Sound anfangs der Neunziger zu etwas ganz Eigenem, weit weg vom großen breiten Strom. Auf Albumlänge fällt auch die Attidtüde aus melancholisch trotzig, lakonisch rotzig auf, die sowohl mit künstlerischen Ansprüchen und ewiger Neugierde von norwegischen Untergrundbänds wie von Zerrissenheiten etwa eines Rockstars wider Willen gemein haben. Großartig!!

In der Tat hat es sich binnen eines Jahres ergeben, dass Drowsy Driver von den Alabama Kids seither ziemlich regelmäßig, jedoch nicht genussinflationär häufig auf dem Plattenteller - oder dank CD-gratis-Beilage - im Player landet. So eben auch grade jetzt. Geile Platte!! Möglicherweise ein Album für die einsame Insel - check it out!!


Link zum Zitat und ausführlichem Statement

Link zum Reinhören auf der Klangwolke

19.11.17

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