Monster Magnet                       31.01.19 Karlsruhe, Substage


Pünktlich nach Ende der Vorbänd traf unser Donnerstagabend-Ausflugsduo im Karlsruher Substage ein. Wir ergatterten ohne Umschweife einen Platz mit okayer Sicht zur Bühne vor dem Mischpult, erduldeten für die Zeit des Bühnenumbaus, dass sich noch jede Menge Menschen im ausverkauften Saal an uns vorbei quetschten, bis um etwa viertel nach 10 das Licht ausging. Nach verheißungsvollem Intro vom Band und dem Einsetzen der Bänd mit einer kurzen lärmigen Prelude zum Auftakt, betrat Meister Wyndorf die Bühne und die ersten Takte meines gewünschten Openers erklangen: "Dopes To Infinity" - yes!!

Damit konnte Monster Magnet an diesem Abend bei mir gar nicht mehr verlieren, auch wenn danach das eher nichtssagende "Rocket Freak" vom noch aktuellen Album 'Mindfucker' erklang, von welchem später auch noch das wesentlich bessere "When The Hammer Comes Down" gespielt wurde. Ansonsten war die Setliste ausschließlich mit alten bis ganz alten Songs bestückt, was sowohl meinem Begleiter wie auch mir sehr gefällig war. Dabei war das nicht einmal ein Auftritt, der einen völlig weggeblasen hätte, nein, vielmehr hatte es den Anschein, als haushalte der Sänger mit seinen Kräften, um noch so lange als möglich diese Art von - ähm..., Arbeitsleben, fortführen zu können. Er wirkte insbesondere bei der ungemein sympathischen Ansage zu "Spacelord", dem ausgedehnt zelebrierten finalen Stück des regulären einstündigen Sets, recht aufgeräumt und ließ gar einen Schuss Selbstironie durchscheinen, als er - begleitet von Rhythmus und Riff des Songs - Bedeutung wie Ernsthaftigkeit des Begriffs Motherfucker mehr als infrage stellte und sich einfach nur zum Spaß bekannte, dieses Wort lautstark hinauszubrüllen. Mitnichten verzichtete der Alltime-Lieblings-Rock'n'Roll-Prediger natürlich auf große, breitbeinige Gesten, dies jedoch ohne übertriebene und früher daher oft albern anmutende Selbstverliebtheiten. Dave Wyndorf ist auf dem besten Wege, in Würde zu altern.
Der Schwerpunkt des Musikalischen lag derweil auf 'Dopes To Infinity', von welchem vier Songs gespielt wurden, außerdem drei Songs von dessen Nachfolger 'Powertrip', dessen Titelstück in einer knackig druckvollen Darbietung den Abend beendete. Überhaupt hatten es die Zugaben in sich: Begonnen mit dem Instrumental "CNN War Theme" vom 2004er 'Monolithic, Baby', ließ Herr Wyndorf seine Bänd sich für das hierauf folgende "Dinosaur Vacuum" - mein Highlight!! - eintoben. Sehr geil, das!! Ansonsten fand ich an diesem Abend "Look To Your Orb For The Warning" (mit eingebauter Kopfnickgarantie) und insbesondere "Ego, The Living Planet", die auch das Herzstück des regulären Sets bildeten, besonders herausstechend. Der Sound war durchweg gut, wenn auch nicht überragend, einzig die Stimme hätte im Gesamtklangbild gerne etwas prominenter sein dürfen.

Anyway - nach wenig mehr als achtzig Minuten war Schluss, die Gitarre dröhnte sich noch ein Weilchen aus, ehe das Licht nach dieser recht unspektakulären, dafür aber sehr soliden Show wieder anging. Sehr zufrieden konnten wir alsbald die kurzweilige Heimfahrt antreten, in der Gewissheit, einen schönen Konzertabend verlebt zu haben...

...und hier noch die Abschrift vom Foto der Original-Setliste:
DOPES TO INFINITY / ROCKET FREAK / CROP CIRCLE / RADIATION DAY / MELT / LOOK TO YOUR ORB / EGO LIVING PLANET / WHEN THE HAMMER / NEGASONIC / SPACELORD // CNN WAR THEME / DINOSAUR VACUUM / POWERTRIP

1.02.19
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