Wann genau ich die Musik von OZZY OSBOURNE oder Black Sabbath erstmals zu Ohren bekam, weiß ich nicht mehr. Auch nicht, ob es seine Solo-Sachen waren oder diejenigen mit der legendären Bänd. Sicher ist, dass es um die etwa zweite Hälfte meiner Teenagerjahre in den Achtzigern war, als der metallische Klang der New Wave Of British Heavy Metal und des brachialeren U.S.-amerikanischen Trash- und Speed-Metal mich zunehmend einsog – eine zeitlang hörte ich fast nix anderes…
Was Black Sabbath anging, waren für mich nur die Alben mit OZZY von Relevanz. Soweit ich es erinnere, hörte ich sogar die Solo-Alben des Prince Of Darkness öfter und lieber. ‚No More Tears‘ war zudem, als ich endlich einen CD-Player hatte, eine der beiden ersten CDs, die ich gekauft hatte, nachdem mich zuvor insbesondere ‚The Ultimate Sin‘ und dann, nach und nach, auch die früheren Werke ziemlich begeistern konnten. Und natürlich erzählten wir einander die legendären Geschichten, die es über den Sänger gab, der zu jener Zeit längst tief im Strudel eher ungesunder Substanzen verhaftet war.
Nun hatte der Madman des Rock’n’Roll nicht mal eine im gängigen Sinne besonders gute Stimme oder sang übermäßig gut, doch war da stets das unüberhörbare, das auffällige und einzigartig Charismatische; der unverkennbare Klang dieser Stimme, die ebenso nach gutem Freund, wie auch sehr distanziert klang, gleichzeitig, wohlgemerkt, und noch heute unter Millionen von Stimmen sofort heraussticht und mich einfach gefesselt hat.
Als sehr tragisch empfand ich viele Jahre später, dass er den meisten Menschen wohl vor allem ob des Totbeißens einer Fledermaus auf der Bühne und später durch die unsäglich peinliche und beschämende Selbstvermarktung anfangs der Nuller Jahre mittels einer Soap bekannt war; dort wurde ein Mann, der wirklich große und die Musikwelt sehr deutlich prägende Songs mitkreiert hatte, ungebremst der Lächerlichkeit preisgegeben. Der Madman, der Prince of Darkness, der Mitschöpfer von Songs wie „Paranoid“, „War Pigs“, Iron Man“ – und vielen Klassikern mehr – als Gespött!! Autsch!!
Zwar verfolgte ich seit etwa Ende der Neunziger OZZY OSBOURNE‘s Schaffen längst nur noch am Rande, auch das 2013er Reunion-Album ‚13‘ mit Black Sabbath interessierte mich nicht sonderlich. Mein Musikgeschmack hatte zwischenzeitlich, von ständiger Neugier getrieben, ohnehin so einige Haken geschlagen, also behielt ich ihn lieber so in Erinnerung, wie ich ihn 1995 in Ludwigshafen live erlebt hatte – mit einer Best-Of-Show aus Solo- und Sabbath-Nummern – ich denke da allen voran an „Paranoid“, „Iron Man“, War Pigs“, „Mr. Crowley“ und auch die hymnischen „Mama, I’m Coming Home“, „I Don’t Wanna Change The World“ oder das sehr geile „Bark At The Moon“.
Siebzehn Tage vor seinem Tod – als hätte er’s gewusst – erhielt er die Ehre, sich in seiner Heimatstadt Birmingham in Würde von seinen Fäns – und schließlich der Welt – zu verabschieden.
26.07.25
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