PAULEPROJEKT 17.05.25 Stuttgart, Werkstatthaus

 

Nur zwei Tage nach meinem zweiten Live-Highlight des bisherigen Jahres spielte im Stuttgarter Werkstatthaus im Rahmen des AboutPop-Festivals das PAULEPROJEKT auf. Die sehr schöne Lokalität, nahe der Innenstadt und etwas höher gelegen in einer Villa mit vielen Bäumen, Hof und Urban Gardening drum herum, passte ausgezeichnet zum nicht minder schönen Konzert, das im schmucken, ca. 60 Personen fassenden Veranstaltungskeller des Gebäudes stattfinden sollte…

Im ziemlich vollen Raum standen zu Beginn der Performänce Namensgeber Paule und Gitarrist Tim, der auch mal den Bass zur Hand nahm, zu zweit auf der Bühne. Der größte Teil des Sounds bestand beim Opener, dem ruhigen, dabei sehr eindringlichen „allesbrennt“, wie beim gesamten Schaffen des PAULEPROJEKT, aus den programmierten Anteilen der Stücke: Beats, sphärische Klänge aus Effekten und den dazu aufgenommenen Instrumenten, für die Bühne eingespielt via Mischpult. Damit waren die Post-Wave-atmosphärischen Teppiche zu Gesang und den analog gespielten Saiten gelegt.

Viele neue Stücke präsentierte Paule und natürlich mangelte es nicht an Gäst*innen im Laufe der ungefähr zehn Songs, als da gesangliche Duette gewesen wären oder die Bereicherung des Sounds durch eine weitere Gitarre und ein Saxofon. Es waren etwa gleich drei Leute der Esslinger Bänd Hörsturz mit an Bord, was für große Abwechslung im Set sorgte und den Projektcharakter zu unterstreichen wusste. In dieser Formation war „helium“ eines des Highlights für mich, bei welchem Paule mit Greta ein tolles Duett sang; ebenso gut gefiel mir der Auftritt des Saxofonisten Carl aus genannter Bänd, der zudem im Publikum für großes Amüsement wegen des Befeuchtens seines Sax-Mundstücks sorgen konnte. Die Freude auf wie vor der Bühne wurde zunehmend spürbarer und es war sehr schön zu beobachten, wie sich die Beteiligten an der Live-Präsentation ihres gemeinsamen Schaffens erfreuen konnten.

Auch einen angemessenen Solo-Teil ließ der Kopf des Kollektivs im Werkstatthaus nicht vermissen. So war „augenzu“, das sich textlich stark auf „outro“ von der EP bezog, sehr schön alleine präsentiert und ein großes Highlight im Set!! Ausgesprochen angetan war ich vom Gesang des auf der Bühne oft introvertiert, sehr in die Songs vertieft wirkenden Künstlers, wie auch von der nunmehr deutlich ausgereifteren Performänce. Der Sänger war fast ständig in Bewegung, egal, ob er gerade seine Gedanken sanft in den Raum sang, oder schreiend die Seele nach außen kehrte; er tauchte immer mal wieder kurz ab oder untermalte verhalten tanzend die instrumentalen Passagen und war damit stets präsent, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Sehr schön das, und dem Projektcharakter ebenso angemessen wie dienlich, wie ich meine!!

Nachdem Paule und seine Freund*innen nach etwa einer dreiviertel Stunde inklusive einer Zugabe zurecht gefeiert die Bühne verlassen hatten, hörten wir uns noch ein paar Songs des nach kurzem Umbau folgenden österreichischen Elektro-Pop Duos Euroteuro an, zogen aber alsbald mit unseren Festivalbändchen weiter ins Goldmarks. Dort bekamen wir noch jeweils ein paar Songs eines Stuttgarter Noise-Rock-Trios, dessen Namen ich vergessen habe und Levin Goes Lightly zu Ohren, ehe wir uns Richtung Bahnhof auf die Heimfahrt begaben. Der Top-Äct des Abends war für mich ohnehin das PAULEPROJEKT gewesen…

29.05.25

PAULEPROJEKT auf juhtjuub gibt’s HIER und auf anderen Plattformen DA.

Ebenfalls sehr hörenswert: HÖRSTURZ DORT lang.

nach oben 

News /Termine
Heißer Scheiß

Pändys neueste Empfehlungen NEWS 4. Mai 2025
mehr

* * *