Spidergawd V (VÖ: 11.01.19 / Crispin Glover Records)
Keine andere mir bekannte Bänd kriegt es so gut auf den Punkt, einen so tief in den 70er und 80er Jahren verwurzelten Rock in einem so ureigenen, ganz im Hier und Jetzt verorteten Klang zu spielen. Spidergawd führen konsequent das fort, was sie vor wenigen Jahren auf ihrem Debüt begonnen haben. Und eine konsequente Fortführung bedeutet hierbei, dass der Bändsound unverkennbar ist, während stilistisch grundsätzlich wenig Überraschendes geschieht, das Quartett dabei aber zu jeder Sekunde der acht neuen Songs eine ungemeine, kreativ-energetische Frische versprüht, die immer wieder von Neuem ansteckt.
Das Album beginnt mit den beiden Ende letzten Jahres bereits vorab als Singles veröffentlichten Stücken. Zur Eröffnung "All And Everything" bläst einem zunächst das Sax die Ohren durch, als hätte Herr Snustad ausdrücklich die Aufgabe, sofort dafür sorgen, dass alle Gehörgänge ausreichend frei sind, bevor die Bänd munter auf die Zwölf losrotzt. Bald ist zu hören, dass die Referenzen zu den üblichen klassischen Metal-Bänds, von denen die Norweger deutlichst erkennbar tief in ihrem Innersten geprägt sind, auf V noch nuancierter eingesetzt zum Vorschein treten, als auf den vorigen vier Alben. Entsprechend gibt es auch viele schöne Aha-Momente, sei es das erwähnte Intro, der Judas-Priest-Touch des Riffs auf "Twenty Fourseven" (und nicht nur da), das akustische Intro auf "Green Eyes" oder das hymnische Schlussstück "Do I Need a Doctor?" - Wohlgemerkt: Das Ganze ohne auch nur im Ansatz irgendwie nach Aufguss zu klingen!! Und nein, Herr Borten, Du brauchst keinen Doktor. Mach einfach nur weiter so!!
Sehr geiles Album!! Mehr Worte braucht's darüber nicht. Es macht einfach nur unsäglichen Spaß, diese Bänd zu hören und ich freue mich auf die Tour im März!!
22.01.19