Trio Hyriopsis Musicae 18.07.21 Melanchtonsaal, Freiburg

 

Beim Bäcker um die Ecke fiel mir neulich ein Flyer mit der Aufschrift Alte Musik in der ältesten Kirche Freiburgs ins Auge. Interessant, dachte ich, überflog, was an drei Sonntagen im Juli angeboten wird, steckte das Ding ein und pinnte es zu Hause an die Pinwand. Und vergaß es...

Heute, am Nachmittag des mich am ehesten ansprechenden Termins, überschrieben mit "Perlen der Barockmusik", fiel mir der Flyer wieder ein. Ich überlegte nicht lange und radelte am frühen Abend an den Ort, wohin die Konzerte aus Gründen bekannter Regelungen von der Kirche verlegt worden waren – leider!! Denn das klangliche Erlebnis wäre in einer Kirche sicherlich noch deutlich größer gewesen. Aber egal, Hauptsache Live-Musik. Auf die freuten sich außer mir etwa zwanzig Anwesende – knapp zwei Drittel der Plätze waren belegt – sowie die Veranstalterin, die pünktlich um 19 Uhr das inklusive kleiner Zugabe knapp einstündige Konzert des Trio Hyriopsis Musicae ankündigte.

Ein Organist, eine Violincellistin und eine Violinenspielerin begannen mit einer Sonate von Vivaldi, die ganz angenehm zu hören war, mich aber nicht so recht kickte. Besser gefiel mir das folgende "La Folia" eines gewissen Herrn Corelli, was vorab von der Geigerin als eine Art Zusammenstellung aus diversen barocken Standards erklärt wurde. Entsprechend lebendig ging es dann die folgenden Minuten zur Sache, insbesondere die Streicherinnen lieferten sich schicke call & response-Momente.

Hiernach war der Organist solo zu hören, dessen Klänge mir im kargen Saal bislang doch etwas arg unter jenen des Violincello untergegangen waren. Doch fehlte mir auch hier ein wenig die Kraft einer mächtigen Orgel, nixdestotrotz war das dargebotene Konzert von Bach, was jener wiederum nach einem Vivaldi-Werk vertont hatte, schön abwechslungsreich gestaltet und sehr kurzweilig.
Nun gesellten sich die Streicherinnen wieder zu dem Herrn an den Tasten und sofort stellte sich bei mir wieder das Flair von Kammermusik ein. Das Trio schloss seinen Auftritt mit einer sehr schönen Violonsonate von Telemann ab, von welcher mir die eine oder andere Melodielinie gar irgendwie bekannt vorkam. Danach verschwanden die drei zwei Mal kurz durch die Türe neben der Orgel, ließen sich offensichtlich erfreut applaudieren, um schließlich noch die oben erwähnte kleine Zugabe zu spielen.

Um kurz vor acht war es das dann auch schon gewesen. Nix, was mich zum endloser Schwärmerei animiert hätte, aber ein durchaus gelungener Wochenendausklang war diese fast schon verwirrend spontan besuchte Veranstaltung sehr wohl...

18.07.21

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